Sonntag, 17. Oktober 2021

Buddhismus und Gehirnforschung(1): Bewegung und Handeln macht dich glücklich

Gehmeditation in der Natur

Der berühmte Gehirnforscher Prof. Spitzer schreibt seinem neuen kleinen Buch über Glück: " Positive emotionale Erlebnisse und Bewegung sind ganz eng miteinander verknüpft". Beides liegt im Gehirn nahe bei einander und ist daher besonders eng vernetzt. Deshalb ist Bewegung mit Freude und Glück verknüpft:

 "Wenn wir uns bewegen, und zwar mit Spaß bewegen und am besten in der Gemeinschaft bewegen, dann macht uns das glücklich. Immer wieder, immer wieder." Das klingt doch wirklich einfach. Also beides machen: Gehmeditation, Bewegung und Meditation.

Es ist kein Geheimnis, dass wir uns in der modernen Zivilisation viel zu wenig bewegen. Das führt nicht nur zu Übergewicht und Problemen mit der Gesundheit sondern auch zu schlechter Stimmung und negativem Lebensgefühl. Wir sind dann häufiger schlecht drauf und reagieren negativ, wenn etwas nicht so läuft, wie wir es erwarten. Wir ärgern uns dann häufiger und das ist eines der drei buddhistischen Gifte! Das können wir aber selbst aktiv ändern.

Buddha spricht vom "gemeinsamem Entstehen in Wechselwirkung", also vernetzt mit anderen etwas machen und sich körperlich bewegen. Das ist ein fundamental wichtiger Schlüssel zu einem gelungenen Leben und im Zen gut entwickelt. Tai Chi und Qigong sind natürlich besonders wirkungsvoll: Glück durch Bewegung. Aber beim japanischen Bogenschießen kannst du zum Beispiel wirklich Glückswellen erleben, die oft tagelang anhalten und dich tiefergreifend verändern.

Wusstest Du, dass Buddha immer von einem Ort zum anderen wanderte, um zu lehren und die Menschen therapeutisch zu unterstützen? Er hat also Bewegung, Meditation und Bodhisattva-Handeln optimal verbunden. Und der große Meister Nagarjuna hat in seinem fulminanten Werk zum Mittleren Weg und zur Leerheit das zweite Grundlagen-Kapitel dem Gehen und der Bewegung gewidmet. Das wird aus meiner Sicht bisher viel zu wenig beachtet!

Wir sollten uns mehrmals im Monat richtig und ausgiebig bewegen, am besten zusammen mit anderen und in der Natur.

Sport ist natürlich besonders gut. Aber nicht unbedingt mit Leistungs-Ehrgeiz, sondern wegen des gemeinsamen Glücks! Dann wirst du nicht durch Einsamkeit krank.