Montag, 24. Dezember 2012

Der Mensch Gautama Buddha, sein Weg zu Befreiung und Erwachen


(von Nishijima Roshi, editierte Fassung)



Der Mensch Gautama Buddha, sein Weg zu Befreiung und Erwachen
(von Nishijima Roshi, editierte Fassung)
Anmerkung: Die Beschreibung Gautama Buddhas als Mensch und seine Suche nach der Wahrheit basiert im Wesentlichen auf der Fassung von Shunjusha: "Gautama Buddha", Band 11 in: Die ausgewählten Werke des Hajime Nakamura.

Geburt und Jugend
Die Lehre des Buddhismus wurde von Gautama Buddha im alten Indien zwischen dem 6. und 5. Jahrhundert vor der Zeitenwende entwickelt. Wer war dieser geniale Mensch, der die Welt-Kultur so nachhaltig und unverwechselbar beeinflusst hat und was hat er gefunden?
Er war der älteste Sohn von Suddhodana, dem König eines kleinen Königreichs Kapilavastu. Es lag nahe und war fast selbstverständlich, dass er Nachfolger seines Vaters und König diese kleinen Reiches werden würde. Kurz nach Gautama Buddhas Geburt zog sein Vater einen Weisen hinzu und zeigte ihm stolz seinen erstgeborenen Sohn. Dieser weise Mann war erstaunt, tief berührt und sagte dem Vater: "Wenn dein Sohn eine weltliche Aufgabe in der Gesellschaft übernimmt, wird er ein großer König, der ganz Indien regieren und beherrschen wird. Wenn er aber ein Mönch wird, dann wird er ein großer Weiser und Denker, der alle Menschen der Welt retten wird".

Gautama Buddhas Vater war verunsichert, denn er hatte den festen Willen, dass sein Sohn sein Nachfolger und ein bedeutender König von ganz Indien werden sollte. Er Mit konnte mit der Idee nicht viel anfangen dass er ein Denker und Weiser werden sollte, selbst wenn er vielleicht alle Menschen in der Welt retten könnte. Daher wollte er alles daransetzen, genau dies zu verhindern. Er schenkte seinem Sohn mehrere Schlösser, die Gautama Buddha das Leben in den vier Jahreszeiten so angenehm wie möglich machen sollten. Er sollte gar nicht erst auf die Idee kommen, dem weltlichen Leben zu entsagen. Der Vater scheute keine Mühe, damit sein Sohn ein sorgloses weltliches Leben führen konnte, er sollte auf keine Fall ein großer Weiser werden, selbst wenn er die Fähigkeit haben würde, alle Menschen der Welt vom Leid zu befreien.

Gautama Buddha war ein ungewöhnlich kluger Junge, der schon als Kind überaus feinfühlig und sensibel war: Eines Tages beobachtete er einen Bauern, der sein Feld pflügte. Er sah ganz zu seinem Schrecken, wie der Bauer einen Regenwurm in zwei Teile zerschnitt, beide Teile bewegten sich auf dem Boden hin und her. Genau in diesem Augenblick flog ein Vogel auf das Feld herab, packte mit dem Schnabel zielsicher die eine Hälfte des Regenwurms und flog wieder fort. Gautama Buddha war von diesem Ereignis tief erschüttert. Er erkannte schlagartig, dass der Vogel andere Lebewesen töten und fressen muss, um selbst zu überleben und nicht zu verhungern. Nur so konnten er sein eigenes Leben und das seiner Jungen erhalten. Ihm wurde klar, dass dies immer und ohne Ausnahme für alle Lebewesen gilt.

Schönes Leben in der Jugend und seine Heirat
Der König und Vater Gautama Buddhas war außerordentlich beunruhigt, dass sein Sohn sich intensiv für spirituelle Fragen interessieren würde und vielleicht doch Mönch werden wollte. Das wollte er unbedingt verhindern. Daher gab er ihm die schönen Schlösser zum bequemen und äußerst angenehmen Leben, sorgte dafür, dass schöne junge Frauen Gautama Buddha dienten. Gautama Buddha war ein gesunder kräftiger junger Mann, so dass wir sicher annehmen können, dass er sein schönes Leben in der wunderbaren und bequemen Umgebung nach Herzenslust genossen hat.

Es wird berichtet, dass Gautama Buddha in diversen Sportarten begabt und erfolgreich war, nicht zuletzt in den Kriegskünsten, und oft in diesen Sportdisziplinen bei den Wettbewerben siegte. Es konnte die außergewöhnlich schöne junge Frau Yasodara als Frau gewinnen, auch weil er großartige Wettbewerbe so souverän gewann und allgemein belibt und geachtet war. Alles schien bei ihm so natürlich und einfach.

Nachdem er geheiratet hatte, wurde ihm ein Sohn geboren. Es erscheint völlig unmöglich, dass er in dieser Zeit nicht ein glücklicher Mensch war.

Aber ganz allmählich veränderten sich seine Stimmungen. Unerklärliche Unglücksgefühle nahmen ständig zu und er wirkte oft niedergeschlagen, während man doch vermuten konnte, dass er in seinem äußerlich wirklich angenehmen Leben ausgesprochen glücklich sein müsste. Er hatte zunehmend einen starken Drang, die Wahrheit über die Welt zu erlangen und konnte sich dem diesem Drang auch nicht durch die verschiedensten Ablenkungen entziehen. Dieser Drang wurde dann immer stärker und stärker.

Fortsetzung folgt