Donnerstag, 6. September 2007

Das ganze Universum ist eine leuchtende Perle (Ikka mo myôju)


Dôgen bezieht sich in seinem Kapitel "Eine leuchtende Perle" (Kap 4, Ikka mo myôju) auf die berühmten Worte der leuchtenden Perle des großen Meisters Gensa, den er außerordentlich schätzte und dessen Aussage er in diesem Kapitel wiedergibt und kommentiert.

Klostersee in Kyoto

Das Leben, das wahre Sein und das Universum werden hier mit einer leuchtenden Perle gleichgesetzt und dies war damals und es ist vielleicht besonders in der heutigen Zeit wirklich etwas sehr Wichtiges. Über das Schlechte und Negative in dieser Welt wird sehr viel geklagt und deren dunkle und abgründige Negativität wird häufig beschworen. Dass Dôgen das Gleichnis der leuchtende Perle außerordentlich schätzte, belegt in aller Klarheit, dass der Buddhismus alles andere als eine lebensfeindliche und negative Philosophie und Lebenspraxis ist, wie dies manchmal behauptet wird, sondern ganz im Gegenteil, dass die Schönheit und der wunderbare Glanz der Welt, der Natur, der Pflanzen und Tiere und des menschlichen Lebens im Mittelpunkt stehen und als die wahre Wirklichkeit erlebt werden. In dem Kapitel: „Erzeugt kein Unrecht“ beschreibt Dôgen z. B. , dass es „von Natur aus“ gar kein Unrecht in der Welt gibt, sondern dass dies gewissermaßen künstlich von den Menschen erzeugt wird. Es wirkt für uns schon sehr befremdlich, dass dem Buddha-Dharma das Kennzeichen „Nihilismus“ angeheftet worden ist. Dies ist vielleicht auch auf dem falsch verstandenen Begriff der Leerheit zurückzuführen, der dem Westen zunächst ganz unverständlich war. Eine leuchtende Perle kann wirklich nicht als Symbol einer pessimistischen Grundeinstellung zum Leben und zur Welt bezeichnet werden und kann auch nicht dafür herhalten, dass „alles Leben Leiden ist“, wie dies häufig vom Buddhismus behauptet wird. Denn diese Übersetzung aus dem Sanskrit ist nicht korrekt, und heißt es dort: „Dies ist das Leiden“ und dieses angesprochene Leiden wird von Gautama Buddha im Sûtra danach recht genau im einzelnen aufgezählt und beschrieben. Es gibt dort also keine All-Aussage über das Leiden. Dass es andererseits in der Welt Leiden gibt, kann und soll auch nicht bestritten werden. Im Gegenteil, es wird ja in den vier edlen Wahrheiten gerade der Weg aufgezeigt, wie man das vorhandene Leiden vermindern oder sogar ausschalten kann.
Die Rundheit ist im Buddha-Dharma oft ein Symbol für ein harmonisches und ausgeglichenes Leben und Universum, und diese Rundheit wird nicht zuletzt wegen ihrer Schönheit gerühmt. Ecken und Kanten oder gar Stacheln und Borsten werden im Buddhismus meist weniger geschätzt. Die Rundheit des Mondes gilt als der Inbegriff der Schönheit und Harmonie und so ist auch eine runde Perle gleichzeitig der Ausdruck für ein schönes und waches Leben, es beschreibt also das, was wir häufig als Erleuchtung bezeichnen. Die Perle spiegelt nicht nur das wieder, was um sie herum vorhanden ist und ist damit mit einem Spiegel vergleichbar, der alles reflektiert, was vor ihm erscheint, sondern sie besitzt viele schimmernde Farben von wirklich ausgesuchter Schönheit. Eine Perle ist rund wie die Scheibe des Mondes oder der Sonne, aber sie hat auch die Eigenschaft zu rollen und sich zu bewegen und symbolisiert damit wiederum eine ganz wesentliche Erfahrung des Buddhismus: die Bewegung, den Wandel und das Handeln. Das Universum und alles in der Natur und im Leben bewegen sich andauernd, verändern sich unaufhörlich und rollen wie Perlen in einer Schale. Dôgen sagt, dass die Perle sich damit selbst genug ist, so wie sie ist. Der Satz:

"Das Universum in den zehn Himmelsrichtungen ist eine leuchtende Perle"

kann also wirklich das Herzstück des Buddha-Dharma ausdrücken und Dôgen schätzte den großen Meister Gensa außerordentlich, der diesen Satz in den Buddhismus eingeführt hat.
Wer war nun dieser berühmte Meister Gensa? Wir wissen, dass er zunächst Fischer auf einem der großen Ströme Chinas war und sich mit seinem Boot in der leichten Strömung treiben ließ, während er seinem Beruf nachging. Er war also zunächst kein Mönch, sondern stand mit seinem Beruf im sozialen Leben. Es wird berichtet, dass er bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr den Aufgaben eines Fischers nachging und damit seinen Lebensunterhalt verdiente. Er scheint schon damals eine große innere Ruhe und Ausgeglichenheit besessen zu haben, und wir können sicher annehmen, dass er weder nach Ruhm, Macht oder Profit strebte. Während er auf dem Strom dahintrieb, hatte er auch Gelegenheit, über das Leben und seine Begrenzungen nachzudenken und sich der Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen. Diese Fragen sind dann wohl immer dringlicher für ihn geworden, so dass er sich mit seinen dreißig Jahren entschloss, seinen Strom und sein Boot zu verlassen und nach der großen Wahrheit zu suchen. Bis dahin hatte er kein Sûtra gelesen und hatte keine Kenntnis und Erfahrung von der Übungspraxis und Lehre des Buddhismus. Er war also ein Laie, dem plötzlich das Streben nach der Wahrheit wichtiger geworden war als alles andere in seinem Leben. Er machte sich daher auf die Wanderschaft und erreichte schließlich ein Kloster in den Bergen, das von dem damals weit gerühmten großen Meister Seppo geleitet wurde. Er wurde in das Kloster aufgenommen und widmete sich mit aller Intensität, Ausdauer und Kraft der Übungspraxis und dem Tagesablauf im Kloster. Es wird berichtet, dass er sparsam und einfach lebte und z.B. nur ein einziges Kleidungsstück aus Baumwolle besaß, das er immer wieder flickte, wenn es löcherig geworden war. Die Gespräche zwischen Gensa, der später selbst Nachfolge des Abtes wurde, und seinem großen Meister Seppo, sind von überaus treffender Genauigkeit und buddhistischer tiefgreifender Bedeutung, und sie wurden im Zen-Buddhismus vielfach überliefert. Sie gehören zu den bedeutenden Wahrheitsaussagen des Zen-Buddhismus überhaupt, und Dôgen kommt im Shôbôgenzô häufig auf sie zu sprechen und erläutert sie mit seinem tiefen Verständnis und seiner umfassenden Erfahrung des Buddha-Dharma. Der spätere Meister Gensa zeichnete sich durch eine besondere Genauigkeit für die Wirklichkeit aus und kann fast als nüchtern bezeichnet werden, ist also allen romantischen weltfernen Schwärmereien abgeneigt. Er unterscheidet immer in größter Klarheit zwischen Ideen und Bildern einerseits und der Wirklichkeit andererseits. Immer wieder dringen seine Gesprächsbeiträge zum Kern der jeweiligen Frage vor und verlieren sich nicht in Phantasien, die, wie es im Shôbôgenzô an anderer Stelle heißt, wie

„Blüten in den Himmel wachsen".

Das Gleichnis der Perle bedeutet jedoch, dass Meister Gensa nicht nur die äußere und materielle Sichtweise ausdrückte, sondern besondere poetische Kraft und Schönheit übermitteln konnte. Zu Recht werden seine Aussprüche und seine oft in Form eines Koans mit seinem eigenen Meister Seppo geführten Dialoge so hoch gerühmt.
Gensa praktizierte unter seinem eigenen Meister Seppo mit aller Kraft und Ausdauer, wollte aber eines Tages das Kloster verlassen, um auf die Wanderschaft zu gehen und andere buddhistische Meister kennen zu lernen. Es wird berichtet, dass er nach dem Verlassen des Klosters noch nicht weit gekommen war, als er mit seinem Fuß und seinen offenen Sandalen heftig gegen einen Stein am Wege stieß und große Schmerzen an dem verletzten Zeh hatte, der stark blutete. Bei diesem plötzlichen schmerzhaften Erlebnis hatte er eine völlig klare geistige Eingebung, und es schoss ihm durch den Kopf:

"(Es wird gesagt, dass) dieser Körper nicht wirklich existiert, woher kommt dann der Schmerz?"

Gleichzeitig wurde ihm klar, dass es ganz sinnlos war, auf Wanderschaft zu gehen und nach etwas irgendwie Entferntem zu suchen. Er kehrte daher sofort um zu seinem bisherigen Meister, dessen Nachfolger er später wurde, und verließ das Kloster danach nicht mehr. Sein Meister Seppo frage ihn, warum er denn zurückgekommen sei und er antwortete:

"Letztlich kann ich mich nicht von anderen täuschen lassen",

weil allein die eigene Erfahrung maßgeblich sei, unabhängig davon, was andere sagen und lehren. Wenn also im Buddhismus manche behaupten, dass der Geist unabhängig vom Körper existiere und nur der Geist Wirklichkeit habe, so wurde Gensa durch den Schmerz blitzartig klar, dass dies nicht richtig sein kann. Sein Meister Seppo war von dieser präzisen und klaren Aussage sehr beeindruckt und rühmte Gensa anderen gegenüber außerordentlich. Es freute ihn besonders, dass Gensa nicht nur diese Klarheit und Einheit von Körper und Geist intuitiv erkannt hatte, sondern dass er dies auch außerordentlich treffend in Worte fassen konnte.
Es wird weiter berichtet, dass er nach einer gewissen Zeit des Lernens und der Übungspraxis das große Erwachen erlebte, also Erleuchtung erlangt hatte und dass er, als er selbst Meister geworden war, seinen Schülern den Buddha-Dharma mit dem Satz lehrte:

"Das ganze Universum in den zehn Richtungen ist eine leuchtende Perle".

Als ihn eines Tages ein Mönch fragte, wie er und die anderen Schüler dies überhaupt verstehen sollten, antwortete Meister Gensa ihnen:

"Was nützt es Dir, dies zu verstehen?"

Damit wollte er aussagen, dass mit dem Verstand allein seine Lehre der leuchtenden Perle nicht erfasst werden könne und dass die Schüler sich bemühen müssten, über das begriffliche Denken hinaus zu gelangen. Sein allgemeiner Satz über die leuchtende Perle und das Universum muss in der Tat von jedem einzelnen Menschen je auf das eigene Leben, die eigene Erfahrung und den eigenen buddhistischen Weg angewendet werden. Denn auch eine derartig großartige aber allgemeine Aussage ist in Gefahr, sich lediglich im Denken festzusetzten und als abstrakte Lehre vielleicht nur auswendig hergesagt zu werden. Dies dürfte aber gerade dem Meister Gensa selbst ganz fremd sein, der wie gesagt allen romantischen Phantasien über die Lehre Buddhas ablehnend gegenüberstand und immer zur Wirklichkeit durchstoßen wollte.
In diesem Sinne fragte er den selben Mönch an dem folgenden Tag:

"Das ganze Universum ist eine leuchtende Perle, wie verstehst Du das?"

Als der Schüler dann wortwörtlich die frühere Antwort des Meisters wiederholte, dass man dies nämlich nicht verstehen könne, sich also dessen Aussage genau gemerkt hatte und diese nur wiederholte, sagte der Meister:

"Ich sehe, dass Du kämpfst, um in die Höhle des Teufels in einen schwarzen Berg zu gelangen".

Diese Koan-Geschichte, die zunächst doch recht eigenartig erscheint, wird von Nishijims Roshi im Shinji Shôbôgenzô als begriffliches und unterscheidendes Denken gedeutet, also als Idee im Sinne der idealistischen Lebensphilosophie. Dieses Denken ist also die Höhle des Teufels in einem schwarzen Berg!
Dôgen erläutert dann, dass man das Universum nicht allein materiell-physikalisch deuten dürfe. Aus der Welt der Ideen zur konkreten Wirklichkeit vorzustoßen, bedeutet also keinesfalls, dass man in einem materiellen Welt- und Lebensverständnis hängen bleibt. Damit wäre wenig gewonnen. Es geht nach Dôgen auch nicht um Maßangaben für die Größe oder die Form, ob etwas z. B. eckig oder rund sei. Begriffe und Ideen sind jedoch nicht einfach abzulehnen, denn ohne sie ist die buddhistische Lehre selbst ja überhaupt nicht tragfähig, aber man muss sie als solche erkennen und nicht mit der Wirklichkeit verwechseln. Denn die Wahrheit des Lebens und Sterbens geht über die Begriffe, Ideen und Gedanken hinaus und erst dann erscheint die unmittelbare Wahrheit des Lebens und Sterbens. Ein Begriff, eine Idee oder ein Gedanke kann also auf die Wirklichkeit hinweisen, aber er ist nicht die Wirklichkeit selbst. In gleicher Weise kann man auf den Mond zeigen und dieses Zeigen entspricht dem Begriff oder der Idee, aber der Mond selbst ist die Wirklichkeit und Wahrheit. Sprache und Ideen haben eine hohe Bedeutung in der menschlichen Kultur, da sonst keine menschliche Verständigung und überhaupt kein kulturelles Leben möglich wären. Aber sie haben ihre Grenzen und dürfen nicht als eigenständige Wahrheit genommen werden, sondern sie weisen lediglich auf die Wirklichkeit und Wahrheit hin. Es ist das großer Verdienst des Zen-Buddhismus, dies in aller Klarheit herausgearbeitet zu haben und besonders die Zen-Praxis ist in der Lage, die unablässig laufenden eigenen Gedanken zum Stillstand zu bringen und sich damit aus der Welt der oft wenig sinnvollen Gedankenkonstrukte zu verabschieden. Auf diese buddhistische Kernlehre hat vor allem Meister Gensa hingewiesen
Das eigentliche Erleben und Erfahren und die unmittelbare Wirklichkeit eröffnen sich je im gegenwärtigen Augenblick und nur sehr begrenzt in Denkprozessen über die Vergangenheit und in Annahmen über die Zukunft. Daher kann man das Leben und die Wirklichkeit nicht vollständig mit dem Verstand begreifen, sondern diese Wirklichkeit ereignet sich im Augenblick der andauernden Bewegung, die auch das Universum kennzeichnet. Diese Bewegungen haben jedoch ein besonderes Gleichgewicht und sind daher nicht statisch aber auch nicht labil, und dies können wir Menschen besonders in der richtigen Haltung der Zazen-Praxis erleben. Dann ist das vegetative oder autonome Nervensystem bei uns ebenfalls im Gleichgewicht, wie Nishijima Roshi häufig betont. In diesem Gleichgewicht löst sich vor allem auch die Vorstellung eines isolierten Ich auf, denn wir sind ja unauflösbarer Teil der nicht endenden Bewegungen des Universums. Dies gilt unabhängig davon, ob wir immer wieder mit großer Energie versuchen, uns selbst durch die Konstruktion eines überdimensionalen Ichs abzugrenzen, zu schützen oder andere anzugreifen. Diese fundamentalen Irrtümer, die das Leiden nur vergrößern und nach dem Buddha-Dharma überwunden werden können, müssen dabei allerdings „vorsichtig angegangen“ werden, wie Nishijima Roshi lehrt. Die großartige oder pompöse Absicht, das eigene Ich mit aller Gewalt zu töten, ist überhaupt nicht sinnvoll, denn dies bewirkt eigentlich immer das Gegenteil, dass das Ich sich nämlich dadurch einkapselt, verhärtet und unberechenbar wird und sich sogar vergößert. Wer kennt nicht die maskierten Machtkämpfe zwischen angeblichen Buddhisten?
Dôgen schätzt das wunderbare Gleichnis der Perle von Meister Gensa sehr und ist fest davon überzeugt, dass es zentraler Bestandteil der buddhistischen Lehre ist und sich immer mehr verbreiten wird. Die Wirklichkeit existiert danach im Jetzt der Gegenwart, die sich aus der Vergangenheit entwickelt hat, aber die Vergangenheit selbst kann nur gedacht und erinnert werden. Der Körper-Geist ist die Perle des Jetzt, der Wirklichkeit, der Wahrheit und des Universums. Dabei ist es nicht nötig, sich den Zeitablauf als eine Kette von einzelner Perlen vorzustellen, denn es geht nur um die eigene tiefe Erfahrung der einen umfassenden leuchtenden Perle des Jetzt je in der Gegenwart. Dieses Jetzt dehnt sich im ganzen Universum aus, hat keine Unterscheidung von Ich und Universum und hat einen wunderbaren leuchtenden Glanz, der typisch für eine Perle ist. Deshalb sagt Meister Gensa auch:

„Das ganze Universum ist eine leuchtende Perle.“

Damit wird deutlich, dass der obige Mönch, der mit dem Verstand die Aussage Meister Gensas verstehen will, mit ungeeigneten Methoden arbeitet, er kämpft, um in "den schwarzen Berg" zu kommen. So wichtig und nützlich der Verstand für viele Bereiche des Lebens sein mag, so wenig ist das unterscheidende und wortgebundene Denken in der Lage, die Wirklichkeit von Meister Gensa unmittelbar und umfassend zu erfahren. Dôgen drückt dies hier und an anderer Stelle des Shôbôgenzô so aus, dass man das eigene Licht nach innen wenden und nicht durch das unterscheidende Denken an den äußeren und getrennten Objekten festmachen soll. Dabei sind die buddhistische Lehre und Praxis reale Wirklichkeiten. In dieser Wirklichkeit sollten wir uns von bewertenden Gefühlen frei machen, ganz gleich ob sie angenehm oder unangenehm, wünschenswert oder abstoßend und heiß oder kalt sind, denn der Glanz und die Wahrheit der einen Perle übersteigt dies alles bei weitem. Das ganze Universum und die glänzende Perle sind für Dôgen das wahre Auge und der Kern des Dharma, sie sind das ganze umfassende Universum als wahrer Körper der Wirklichkeit. Auch dieser Satz der leuchtenden Perle umfasst das ganze Universum, geht über die Worte und das begriffliche Denken hinaus und ist ein helles glänzendes Leuchten.
Es gibt im Buddhismus verschiedene tiefgründige Geschichten über die Perle. Z.B schenkte ein reicher Mann seinem heruntergekommenen Freund eine Perle und nähte sie in sein ärmliches Gewand ein, dieser bemerkte die Perle erst nach vielen Jahren und das wurde zu seiner Rettung. Der große Rhythmus des Lebens besteht darin, eine Perle zu schenken und eine Perle zu nehmen. Der legendäre schwarze Drachen trägt in der chinesischen Mythologie eine Perle unter seinem Kinn, und im Lotus Sutra schenkt der König einem hoch verdienten Menschen ebenfalls eine Perle. Die leuchtende rollende Perle ist für Dôgen ein wunderbares Symbol für das Leben, das strahlend und schön ist und das wir mit dem Buddha-Dharma lieben sollten. Dadurch können wie die eingeengten, festgefahrenen Gedanken und Ideen überwinden und verlassen unnütze Bewertungen und vor allem Beurteilungen wie Verachtung oder Ablehnung. Die Farben und das Licht der Perle haben kein Ende und sind gleichzeitig "die Tugend des ganzen Alls". Dôgen betont am Ende dieses Kapitels, dass wir die Enge der eigenen Person mit dem Symbol und dem Satz über die Perle überwinden sollten und dass selbst untaugliche Versuche des Denkens und Fühlens auch zur leuchtenden Perle gehören.

Weitere Informationen:

Der Buddhismus ist die Lehre von der Wirklichkeit

Wirklichkeit im Buddhismus

Die Buddhistische Sein-Zeit des Hier und Jetzt

Erzeugt kein Unrecht !