Ein Mitarbeiter des
"Gelber Engels" beklagt seit 2014 zunehmend bei Pannen und Unfällen: "Eine
solche Härte habe ich noch nie erlebt". Wie kann man mit solcher
menschlichen Härte und Unduldsamkeit gegenüber den wahren Helfern umgehen?
Der ADAC bietet daher
bestimmte Kurse für Konflikte im Straßenverkehr an. Was wird dort gelernt?
Aktives Zuhören, Empathie, De-Eskalations-Techniken in der Kommunikation und
die Besänftigung verärgerter Mitglieder. Und offensichtlich besonders wichtig: Souveräner
Umgang mit einem Senior, der meint alles bereits zu wissen. Oder muss man sagen
"Alles besser zu wissen als die
gelben Engel" und dadurch in Wirklichkeit die effiziente Hilfe massiv
behindert?
Viele Autofahrer sind im "Kampfpilot-Modus" unterwegs, so der ADAC. Aber irgendwann kommt gegenüber den Helfern dann
doch der Satz: "Wissen Sie, das geht
gar nicht gegen Sie..."
Was ist nun der Kampf-Modus?
Das sind Verhaltensweisen, bei denen das aufgebrachte Ich, also der aggressive Ego-Modus,
die alleinige Herrschaft über den Menschen hat. Dann sind Vernunft und Ethik
in unserem Geist und unsere Psyche tatsächlich abgeschaltet, die Vernunft ist tatsächlich offline. Dieses Abschalten kann nach der heutigen Gehirnforschung einfach erklärt werden: Die
Gehirn-Module der Steuerung von Vernunft, Planung und Ethik werden abgeschaltet
und es wird Adrenalin ins Blut
ausgeschüttet. Es dauert übrigens mindestens 10 bis 15 Minuten, bis das
Adrenalin abgebaut ist. Erst dann können unser Vernunfts-Module im Gehirn wieder
normal arbeiten und sie sind online. Erst dann sind Freundlichkeit und Empathie wieder im neuronalen Netz online zugeschaltet und kommen zum
Zuge. Solange sollte man also warten.
Dieser Kampf-Modus war in
den Frühzeiten der Menschheit (vor 1,5 Mill. Jahren !) bei sehr großen Gefahren und bei Todesangst existentiell für das eigene Überleben.
Er wird heute immer noch fälschlich als Helden-Modus besungen, aber das ist ein fast tragischer Irrtum. Vereinfacht gesagt: Wer im Kampf-Modus ist, handelt im aggressiven Tier-Modus!
Also besonders wichtig:
Gelassen bleiben und nicht selbst in den ungesteuerten Kampf-modus verfallen, auch nicht bei
Beleidigungen und Aggressionen des anderen. Sie sagen sicher: Leichter gesagt
als getan.
Dabei hat sich Buddhas
zentrale Weisheit bewährt: Der Mittlere Weg und die Gelassenheit sind für das
Zusammenleben und zum Wohlbefinden von zentraler Bedeutung. In den Grundlagen der Achtsamkeit sagt Buddha weiter: Ärger und Hass sind keine ewigen Phänomene, sie entstehen, dauern eine Weile an und vergehen dann wieder. Durch Meditation lernen wir, dass Ärger und Hass seltener entstehen und schneller wieder vergehen. Und den Kampfmodus
braucht man in der heutigen Gesellschaft wirklich sehr selten. Dieser Modus ist im
Straßenverkehr völlig sinnlos. Nutzen Sie den kontrollierten Kampfmodus lieber politisch für den Schutz unserer Natur und einer menschen-freundlichen Umwelt.
Der Kampfmodus ist nicht die
wahre Natur des Menschen, sondern eine Konstruktion
des Geistes und der Psyche, die heute auf der Straße gar nichts bringt und sogar
gefährlich ist. Wie Buddha sagt: Er entspricht nicht der wahren Natur des
Menschen. Denn der Mensch ist das sozialste aller Lebewesen auf diesem schönen
Planeten.
Es fragt sich, welches Ich eigentlich verletzt und
beleidigt wird? Ist es vielleicht ein Konstrukt ohne positive Wirksamkeit und nicht real? Ein solches absolutes Ich
gibt es nach Buddha in der Wirklichkeit nicht. Die Beleidigungen und verbale
Verletzungen des fiktiven Ichs, das nicht wirklich existiert, gehen also voll ins Leere. Die Aggressionen treffen
in Wirklichkeit überhaupt Nichts, sie sind Schattenboxen und treffen Luftlöcher.
Die Realität des Menschen besteht nach Buddha aus den fünf Komponenten des Menschen, den Skandhas, die in Wechselwirkung mit
einander funktionieren. Aber es gibt keinen zentralen Ich-Kern, der Zielscheibe der
Aggressionen und Beleidigungen sein könnte. Das ist die Leerheit
des Ich-Kerns, nicht mehr und nicht weniger. Diese tiefe Wahrheit ist bei
Aggressionen im Straßenverkehr besonders nützlich. Was ist der Kampfmodus? Ein
Kampf gegen etwas, das es nicht existiert, das leer von der Fiktion einem solche
Ich-Kerns ist.
Damit ergibt sich eine erstaunliche Tatsache: Ohne diesen Kampf-Modus ist unser Gehirn und unser Geist voll funktionsfähig. Dagegen ist ein ganz wichtiger Teil des Gehirns in diesem Kampf-Modus abgeschaltet und dadurch kann unser Geist gar nicht richtig funktionieren. In Buddhas Sprache heißt das: Wenn der Geist leer und ohne diesen Kampfmodus ist, handel der Mensch natürlich, im Gleichgewicht und mit voller Leistung. Damit ist die buddhistische Leerheit gut beschrieben. Oder vereinfacht: Ohne diesen Kampf-Modus kann sich wirklich die Erleuchtung des gesamten Körper-und-Geistes ereignen. Genau im Jetzt!
Wenn Sie also im Kampf-Modus
angegriffen werden, reagieren Sie bitte nicht mit Ihrem eigenen Ich-Modus eines
fiktiven Ego. Eine solches Ego und einen solchen Âtman gibt es gar nicht. So
entgehen Sie der Ego-Falle. Denn der Ich-Âtman ist leer wie der Kampf-Modus: Sie können aber im
Gleichgewicht und in Ihrer Mitte bleiben und ersparen sich dauernden Stress, viel Ärger und ungebremste Wut, die Ihnen selbst am meisten schaden. Wem denn sonst?
Dadurch stärken Sie gleichzeitig Ihr
Immun-System, haben mehr Lebens-Power, Freude und sind weniger krank!