Freitag, 23. März 2018

Weltweite Nutzung des Buddha Blog Berlin

(Eberhard-Gensa Kügler)

Lieber Yudo Seggelke Roshi, der großartige weltweite Erfolg des Zen Blog Berlin (über 155 000 Zugriffe!) zeigt, dass der Buddhismus gerade heute spannend, wirkungsmächtig und aktuell ist wie eh und je.

Es besteht kein Zweifel: Buddhas praktische und wirkungsvolle Lehre einer tiefen Weisheit zur Befreiung der Menschen und zum Lebensglück ist im Westen angekommen. Dazu hast Du einen erkennbaren Beitrag geleistet und so die Arbeiten von Kodo Sawaki und Nishijima Roshi fortgeführt. Dafür danken wir Dir!


Nishijima Roshi und Yudo Roshi nach der Dharma-Übertragung 2003

Auch Dein Blog mit Beiträgen zur buddhistischen Forschung und Philosophie hat mit der beachtlichen Zahl von bisher 12 500 Zugriffen eine erstaunliche Resonanz gefunden.

Dieses große Interesse liegt sicherlich in den Themen, vor allem aber in deren fundierter Aufbereitung begründet. Die konsequente Ausrichtung am ZEN von Meister Dogen und seit einiger Zeit auch am Mittleren Weg Nagarjunas, entspricht offensichtlich dem starken Bedürfnis, fundierte und vertiefende Informationen zu den großen Meistern und ihren Werken zu bekommen.

Denn Vertrauen zum Buddhismus wird vor allem auf der Grundlage des soliden Verständnisses der authentischen Basistexte gewonnen. Das unterstützt erneut die Erfahrung, dass Menschen, die sich mit Zen und Buddhismus auseinandersetzten, auf Dauer nicht immer die gleichen Floskeln und Phrasen hören wollen, sondern wirklich Handfestes.

Und das gelingt mit Deinen Blogs, Büchern und Videos in Youtube. Durch anschauliche Beispiele und eine klare Sprache kannst Du auch komplexe Zusammenhänge in den Texten von Nagarjuna und Dogen (und diese Beiden sind wahrlich keine leicht zugänglichen geistigen Leichtgewichte) in die Gegenwart übersetzen.

Ganz nebenbei gibt es auch noch etwas über Systemtheorie und den aktuellen Stand der Psychologie und Gehirnforschung zu erfahren. Denn hier besteht die wichtige Anschlussfähigkeit für die Gegenwart: Wechselwirkung, Vernetzung und Verantwortung in sich weiter entwickelnden lebenden Systemen. Und manche überlieferte Aussage lässt sich so ganz neu und manchmal erst richtig verstehen.

Du hast damit die tiefgründigen Lehren von Buddha, Nagarjuna und Dogen aus den Fängen einer teilweise verschwurbelt-esoterischen Verflachung befreit. Dass die Interessierten dem zustimmen, das sieht man an der nun von Deinen Blogs erreichten Lesergemeinde!

Donnerstag, 15. März 2018

ZEN im Film von La Gomera




Der bekannte Filmemacher Ronald Urbanczyk macht mit seinem Team eine sorgfältige und vielschichtige Dokumentation von La Gomera. Er geht den Fragen nach: Warum zieht es viele Menschen aus Deutschland und anderen Ländern dorthin? Was suchen sie dort? Sind sie den Stress und die Beton-Wüsten der Städte leid? Und Stress gibt es in den Städten, wo die eigene Freiheit und die Gestaltung des Lebens den Menschen zusammenschnürt und wo wir fremd gesteuert werden.

Ich bin sicher, dass die unberührte Natur von oft Atem-beraubende Schönheit, das ausgeglichene sonnige Klima von La Gomera und die große Chance der Selbst-Befreiung durchschlagend sind. Vor zwei Tagen bin ich wegen der Bauarbeiten am kleinen ZEN-Zentrum von dort zurückgekommen: Jetzt blüht die Insel.

Ronald hat mit mir dort gedreht: Ihn hat die Wechselwirkung der Insel mit dem ZEN fasziniert. Zuerst wurden die laufenden Bauarbeiten gefilmt. Denn Zen ist Handeln.

Was sagt nun Meister Dogen zur Kraft der Natur?
Eine bekannte Geschichte beschreibt den buddhistischen Weg eines alten Meisters, der bereits über dreißig Jahre seines Lebens praktiziert hatte, aber wohl zu sehr durch Theorie gebunden war. Eines Tages blickte er bei einer Wanderung in den Bergen von einer Anhöhe hinab in ein anmutiges Tal. Die Pfirsichbäume waren im Frühling voll erblüht: Da verwirklichte er plötzlich die große Wahrheit des Lebens und der Welt und verfasste ein Gedicht:

„Dreißig Jahre lang ein Wanderer auf der Suche nach dem Schwert (der Wirklichkeit).
Wie viele Male fielen die Blätter und sprossen die Knospen?
In diesem Augenblick, als ich die Pfirsichblüten sah,
Bin ich direkt angekommen im Jetzt und habe keine Zweifel mehr.“

Das Schwert ist Symbol der Klarheit von Körper-und-Geist. Es durchschlägt die Verwirrungen, Knoten und angehäuften unnützen Muster des Lebens. Die Wirklichkeit öffnet sich so im unmittelbaren Erleben ! Das Schwert hat ähnliche Bedeutung wie der Diamant, der auch durch seine Schärfe das Dickicht aus vorgefassten Meinungen, Bewertungen und angelernten Gedanken zerschneidet. Dann sind wir offen für die Schönheit und Kraft der Natur.

Dies habe ich dort beim Interview klar machen wollen.
Dazu passt die Meditationsflöte Shakuhachi besonders gut, die ich so gern spiele.

Den Sonnenuntergang im Westen der Insel haben wir mit Bogenschießen am Meer verbracht. Das Selfie des Teams wurde übrigens von einer Drohne aus gemacht. Anfang nächsten Jahres soll der Film fertig sein.