„Sollte diese Praxis (des Zazen) auch von Laien durchgeführt werden, seien es Männer oder Frauen, oder soll sie nur von Menschen vollzogen werden, die ihr Zuhause (als Mönch) verlassen haben?“
Dōgens Antwort lautet:
„Ein alter Meister wurde gehört, der sagte, dass wir beim Verstehen des Buddha-Dharma nicht zwischen Männern und Frauen und nicht zwischen hohem oder niedrigem Stand unterscheiden sollen.“
„Ein alter Meister wurde gehört, der sagte, dass wir beim Verstehen des Buddha-Dharma nicht zwischen Männern und Frauen und nicht zwischen hohem oder niedrigem Stand unterscheiden sollen.“
Dōgen sagt hier unmissverständlich, dass die Zazen-Praxis gleichermaßen von Laien wie von Mönchen und Nonnen, die ihr bisheriges Zuhause verlassen haben und im Kloster wohnen, durchgeführt werden soll.
Er lehnt es darüber hinaus kategorisch ab, dass überhaupt zwischen Männern und Frauen oder dem gesellschaftlichen Rang unterschieden wird, und distanziert sich damit vor allem von der angeblichen Überlegenheit der Männer, die auch im Buddhismus leider zu beobachten ist und besonders in der Gegenwart nicht zuletzt von Frauen scharf kritisiert wird.
Ich möchte daran erinnern, wie schwierig dieser Frage selbst für den modernen tibetische Buddhismus ist, obgleich der Dalai Lama sich ganz klar für die vollständige Gleichberechtigung ausgesprochen hat. Für mich sind die Relikte männlicher, mönchischer Überheblichkeit im Buddhismus völlig absurd!
Es ist für Dogen ebenfalls völlig unsinnig, von der weltlichen oder religiösen Rangordnung auszugehen und dabei Unterschiede zwischen den Menschen zu konstruieren. In der Zazen-Praxis gibt es keine Differenzierungen oder Diskriminierungen.
Nishijima Roshi fügt hinzu, dass es für alle ohne jeden Unterschied wichtig sei, an jedem einzelnen Tag Zazen zu praktizieren, ganz gleich ob wir schon die Dharma-Übertragung erhalten haben, alte oder neue Schüler sind.