Dienstag, 28. Februar 2023

Buddha ist in der hellen Flamme

 


Der tiefgründige Dialog zweier berühmter Zen-Meister über das Feuer im Budhhismus gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Kōans des Zen-Buddhismus überhaupt. Er markiert zweifellos eine Blütezeit des Buddhismus überhaupt.[i]: Der Inalt ist eine dringende Bitte an uns, unnötige theoretische oder gar ideologisch verhärtete Reden zu vermeiden. Es geht um den wahren Buddhismus.

Meister Seppō sagte:

Die Buddhas der drei Zeiten sind in der Flamme des Feuers und drehen das große Rad der Dharma-Wahrheit.“

Meister Gensa betätigte und fügte hinzu:

„Die Flamme lehrt die Dharma-Wahrheit für die Buddhas der drei Zeiten, und die Buddhas stehen auf dem Grund, um zu hören.“

Die Flamme steht für die klare Wirklichkeit, die niemals statisch und unveränderlich ist: wie das Feuer und die Flammen . Sie ist überhaupt keine geglaubte Schein-Substanz. Die Flamme brennt in andauernder Wechselwirkung mit dem Brennholz, beides gehört zusammen. Die Flamme brennt nicht isoliert vom Brennholz oder getrennt von der Kerze.


Der spätere Meister Engo kommentierte diesen Dialog:

"Die lodernde Flamme erfasst das Universum."

Die Buddhas der drei Zeiten verwirklichen sich in allen zehn Himmelsrichtungen, also in der Wirklichkeit des ganzen Universums: durch das Handeln und die Meditation im Augenblick und an einem bestimmten Ort, also hier und jetzt. Das heißt, sie lehren keinen ideologischen „Buddhismus“ und keine platte Lebensphilosophie. Dōgen sagt zum Drehen des Dharma-Rades:

„Das große Dharma-Rad zu drehen, umfasst das Drehen des wahren Selbst und das Drehen des Augenblicks.“

Das wahre Selbst wird radikal vom Schein-Ich und Ego unterschieden. Dieses Selbst hat die Grenze zum anderen und zum Universum in Wechselwirkung überschritten. Es handelt genau und direkt im Augenblick.

„Es mag das Drehen des Dharma-Rades (als Prozess) und den sich drehenden Dharma umfassen.“

Dieses Zitat kommt im Shōbōgenzō auch in den Kapiteln über das Lotos-Sūtra[ii] sowie das Sūtra-Lesen[iii] vor. Dōgen untermauert, dass die Buddhas selbstverständlich im höchsten Maße verehrungswürdig sind. Deswegen stehen sie auf dem Boden der Wirklichkeit und hören die Dharma-Wahrheit..

Dienstag, 14. Februar 2023

Die buddhistischen Gelöbnisse bringen Klarheit in dein Leben

 

In diesem Kapitel beschreibt Dôgen die 16 Gelöbnisse im Mahâyâna-Buddhismus. Sie sind verhältnismäßig einfach gestaltet, direkt formuliert und sollen eine klare Leitlinie in unser Leben bringen, die uns auf dem Buddha-Weg stützt und unsere gute Entwicklung verstärkt. Sie sind besonders für Laien geeignet und benötigen keinen komplexen philosophisch Überbau. Dabei hat die positive Wechselwirkung mit dem vertrauten Lehrer und Meister eine zentrale Bedeutung. Dadurch füllen sich die Gelöbnisse mit Leben und bekommen gute und lang anhaltende Wirksamkeit.

Nishijima Roshi betont, dass es bei den Gelöbnissen überhaupt nicht um Bestrafung, Abwertung oder gar Stigmatisierung derjenigen geht, die angeblich oder wirklich die Gelöbnisse verletzt haben, sondern dass ein Moment der Kräftigung und Klarheit für die Schüler wirksam wird. Mit der bewussten Entscheidung, den Buddha-Weg zu gehen, bekommt man dadurch ein deutliches Leitbild und klare Lebensziele oder Vorgaben, um sich im eigenen Leben zu verwirklichen und nicht zu verzetteln


Wer selbst die Zeremonie der Gelöbnisse mit einem bedeutenden Meister erlebt hat, wird gern bestätigen, dass sie eine besondere spirituelle und psychische Kraft entwickelt, und will sie keinesfalls auf dem Buddha-Weg missen. Auch Dôgen schätzt die Bodhisattva-Gelöbnisse und die entsprechende Zeremonie sehr. In der Dôgen-Sangha von Nishijima Roshi werden nach wie vor Dôgens wörtliche Formulierungen der Gelöbnisse verwendet. Auch die Zeremonie wird nach seinen Vorgaben durchgeführt.

Es gibt zehn speziellen Bodhisattva-Gelöbnisse: Der Meister fragt den Schüler zu jedem Gelöbnis dreimal, ob er dieses einhalten kann, und der Schüler antwortet jedes Mal: „Ich kann es.“

Die Gelöbnisse lauten z. B.: Nicht zu töten. Nicht zu stehlen. Sich nicht der Gier hinzugeben. Nicht zu lügen. Keinen Alkohol zu verkaufen. Sich selbst nicht zu loben. Nicht wütend zu werden und schließlich die drei Juwelen des Buddhismus nicht zu beleidigen.

Link: Vertiefung

Link: Film Buddha und Gomera, english