In diesem Kapitel 17 des Shobogenzo beschreibt Dōgen sein Verständnis des Lotos-Sūtra und geht dabei über die üblichen Interpretationen dieses großen Werkes weit hinaus.
Das Lotos-Sūtra ist zweifellos eines der wichtigsten und am meisten gelesenen buddhistischen Schriften Asiens. Es ist überaus poetisch und entfaltet nicht zuletzt durch die Gleichnisse, zum Beispiel vom brennenden Haus und verlorenen Sohn, die volle Kraft und Lebensbejahung des Buddhismus. Wörtlich könnte man es als „Sūtra der Lotosblume des wunderbaren Dharma“ bezeichnen.
Es liegt daher nahe, das Lotos-Sūtra als die Offenbarung der strahlenden, wunderbaren Welt und des großen Universums zu verstehen, in dem wir leben und dessen wir uns oft nicht bewusst sind.
Das Lotos-Sūtra ist jedoch leider oft als eine Art Märchenbuch missverstanden worden, das von übernatürlichen Wundern und Fantasien berichtet und so ein naives und wundergläubiges Weltbild vermittelt. Wenn es sich tatsächlich so verhielte, würde es nach Meister Nishijima lediglich das begrenzte Weltverständnis der Ideen, Vorstellungen und Fantasien widerspiegeln, also nur eine der vier buddhistischen Lebensphilosophien umfassen, nämlich den Idealismus. Dann würden der Realismus des praktischen Handelns und vor allem die umfassende buddhistische Lebenspraxis und Lehre des Gleichgewichts und Erwachens fehlen. Dem ist aber nicht so.
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KLARER ZEN FÜR ALLE. Yudo: Vom Wissenschaftler zum Zen-Meister. Er erhielt die Dharma Übertragung von Nishijima Roshi und verfasste zahlreiche buddh. Bücher und Videos, auf Basis von G.W. Nishijima, Sh. Suzuki, R.T Deshimaru, K.Tanahashi und R. Linnebach. Neue Übersetzung der Original-Texte von Dogen, Nagarjuna und Vasubandhu. Seine Praxis: Zen-Meditation. Er erlebte NS-Diktatur, Krieg und kennt so Krisen. Er war Umwelt-Informatiker. Vertiefung: Gehirnforschung, Psychologie und Systemtheorie.
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