Retreat in
Schleswig-Holstein
Das kürzliche Retreat Im
Blockhaus von Kükelühn, nicht weit von der Ostsee, haben wir nach dem Muster
meines Lehrers, Nishijima Roshi, durchgeführt: Insgesamt sechs Zazen-Sitzperioden,
auch mit Kinhin-Meditation. Für den Geist
habe ich mehrere buddhistische Beiträge zu meinem Buch "Sternstunden des
Buddhismus" gegeben, Themen: Authentische
Buddha-Worte, Kraft des Mittleren Weges mit Leerheit und ZEN.
Bei den authentischen Buddha-Texten
ging es um die Fünf Hemmnisse auf dem
Weg der Befreiung, z. B. Aufgeregtheit und Unruhe, Trägsein und Übelwollen.
Dagegen setzt Buddha die Sieben Faktoren
der Erleuchtung, also Achtsamkeit, Freude, Energie, Gleichmut, Genauigkeit usw..
Daraus wird mehr als deutlich, dass Buddha nicht
gelehrt hat, dass alles Leid sei; das ist schlicht ein Übersetzungsfehler.
Buddhismus ist ein Lebensentwurf der Freude, Energie und Entwicklung. Angst
macht dumm, Freude macht klug und kreativ.
Denn es heißt beim Buddha
zwar: "Dies ist das Leiden"
aber gerade nicht "Alles ist Leiden". Dann zählt er die wichtigsten
Bereiche des Leidens und der Plagen auf, wie Krankheit, Altern, Kummer, Jammer,
Gram, Verzweiflung usw. auf. Also ist der Buddhaweg der Befreiung vor allem Freude, Energie und Meditation. Im
Achtfachen Pfad werden dann die verschiedenen Lebensbereiche für die Verwirklichung
im Einzelnen aufgezählt.
Der Mittlere Weg Nagarjunas warnt eindringlich vor den Extremen von Ideologien, Fake-News und
absolutistischen Verdrehungen, Verfälschungen usw.. Die Wirklichkeit wird ganz modern
als Vernetzungen in der Welt und beim Menschen herausgearbeitet: "Gemeinsames Entstehen in
Wechselwirkung" und wie wir Stress, Leid, Angst und Einsamkeit zur
Ruhe kommen lassen. Diese natürliche reale Wechselwirkung ohne Ideologien,
Doktrinen, Verfälschungen und Vorurteilen nennt Nagarjuna die Leerheit.
Welches sind nun die wichtigsten verfälschenden Doktrinen? Antwort: Dass die Dinge und Phänomene (Dharmas) eine unveränderliche Eigen-Substanz haben und dass der Mensch ein unveränderliches ewiges âtman-Selbst hat. Dann könnten wir dem Leiden nicht entkommen und wir könnten Freude und Gleichmut nicht entwickeln.
Welches sind nun die wichtigsten verfälschenden Doktrinen? Antwort: Dass die Dinge und Phänomene (Dharmas) eine unveränderliche Eigen-Substanz haben und dass der Mensch ein unveränderliches ewiges âtman-Selbst hat. Dann könnten wir dem Leiden nicht entkommen und wir könnten Freude und Gleichmut nicht entwickeln.
Da es diverse illusorische
und verfälschte Aussagen zur authentischen Erleuchtung
gibt, hier deren vollständige und
erschöpfende Gliederung:
- Achtsamkeit
- Unterscheidung
- Energie
- Freude
- Gestilltheit
- Sammlung und Meditation
- Gleichmut
Die Erleuchtung oder
Befreiung wird auf dem Achtfachen Pfad
Buddhas geübt und praktiziert. Das ist als Ganzes das gemeinsame Entstehen in Wechselwirkung (pratitya samutpada), und
zwar ohne Doktrinen, Vorurteile und Ideologien.
Und welches sind die
Kernaussagen des ZEN? In der Meditation
Körper und Geist und deren Fixierungen fallen
lassen. Und im Alltag: "Erleuchtung
ist Feuerholz-Tragen und Wasser-Schöpfen". Im Hier und Jetzt können
wir also Befreiung erlangen, dieses Hier und Jetzt ist so das wahre Nirvana.
Und was sagt Buddha: "Unabhängig lebt er und haftet an nichts in
der Welt"