Buddha sagt, dass ein gutes Leben wie eine richtig gestimmte Saite ist. Wenn die Saite zu starke Spannung hat, gibt sie keinen guten Ton oder reißt vielleicht sogar. Wenn sie zu schlapp oder gar nicht gespannt ist, gibt sie eine flauen oder überhaupt keinen Ton. Wenn sie richtig gestimmt und gespannt ist, gibt sie einen guten klingenden Ton, wird zur Musik und ist volles Leben. Das ist der Weg der Mitte und auch die die tiefe Lebens-Wahrheit des ZEN. Dann können wir Lebensprobleme wie im der jetzigen Corona-Krise viel besser meistern!
Dann kann der Spieler
Melodien und Harmonien erzeugen für andere Menschen und für sich, am besten
beides zusammen. Wenn wie uns von den drei Giften Gier, Hass und Verblendung entleert
haben, sind wir erfüllt von gemeinsamer Musik. Dann gibt es kein isoliertes Subjekt
und kein statisches Objekt, wir sind in harmonischer Wechselwirkung.
Dann gibt es keinen Stress,
keine Langeweile und keine Schlappheit. Dann stören keine Dissonanzen, kein verhärteter
Geist, keine spitzfindigen Theorien und auch keine militanten Ideologien. Das
die tiefe Bedeutung des Herz-Sutras.
Und das ist nach meinem
Verständnis die uns von Buddha und Nagarjuna gegebene tiefe Weisheit der
Leerheit: Der volle harmonische Ton des Mittleren Weges, ohne ausgehöhltem
Materialismus, ohne verhärtete Ideologien ohne Überspanntheit und ohne
Trägheit. Aber Leerheit kriegt man nicht geschenkt, man muss schon etwas dafür
in der Praxis tun.
Im Sinne von Nagarjuna sind wir
dann mit Körper und Geist leer von erstarrtem Doktrinen und illusionären
Schein-Substanzen. Buddha nennt dies die Befreiung von der Verblendung, die
zusammen mit den beiden anderen Giften die vielfältigen menschlichen Plagen und
Leiden erzeugen.
Leerheit ist wie eine Saite
in der mittleren harmonischen Spannung. Sie gibt den großen Ton des Lebens!