Donnerstag, 22. April 2021

ZEN: Dein wirkliches Leben ist wie eine gut gestimmte Saite

Buddha sagt, dass ein gutes Leben wie eine richtig gestimmte Saite ist. Wenn die Saite zu starke Spannung hat, gibt sie keinen guten Ton oder reißt vielleicht sogar. Wenn sie zu schlapp oder gar nicht gespannt ist, gibt sie eine flauen oder überhaupt keinen Ton. Wenn sie richtig gestimmt und gespannt ist, gibt sie einen guten klingenden Ton, wird zur Musik und ist volles Leben. Das ist der Weg der Mitte und auch die die tiefe Lebens-Wahrheit  des ZEN. Dann können wir Lebensprobleme wie im der jetzigen Corona-Krise viel besser meistern!

Dann kann der Spieler Melodien und Harmonien erzeugen für andere Menschen und für sich, am besten beides zusammen. Wenn wie uns von den drei Giften Gier, Hass und Verblendung entleert haben, sind wir erfüllt von gemeinsamer Musik. Dann gibt es kein isoliertes Subjekt und kein statisches Objekt, wir sind in harmonischer Wechselwirkung.

Dann gibt es keinen Stress, keine Langeweile und keine Schlappheit. Dann stören keine Dissonanzen, kein verhärteter Geist, keine spitzfindigen Theorien und auch keine militanten Ideologien. Das die tiefe Bedeutung des Herz-Sutras.

Und das ist nach meinem Verständnis die uns von Buddha und Nagarjuna gegebene tiefe Weisheit der Leerheit: Der volle harmonische Ton des Mittleren Weges, ohne ausgehöhltem Materialismus, ohne verhärtete Ideologien ohne Überspanntheit und ohne Trägheit. Aber Leerheit kriegt man nicht geschenkt, man muss schon etwas dafür in der Praxis tun.

Im Sinne von Nagarjuna sind wir dann mit Körper und Geist leer von erstarrtem Doktrinen und illusionären Schein-Substanzen. Buddha nennt dies die Befreiung von der Verblendung, die zusammen mit den beiden anderen Giften die vielfältigen menschlichen Plagen und Leiden erzeugen.

Leerheit ist wie eine Saite in der mittleren harmonischen Spannung. Sie gibt den großen Ton des Lebens!