Dogen berichtet, dass er durch die Zazen-Praxis erst in China den wahren Buddhismus und dessen große Heilkraft selbst erfahren hat. So verwirklichte er die Befreiung und Erleuchtung.
Worum geht es in diesem berühmten Kapitel zur Zazen-Praxis? Bei dieser
Form der Meditation wird der Geist gerade nicht angestrengt, denn es heißt
"Körper und Geist fallen lassen" Dogen sagt, die Zazen-Praxis ist
kein Konzentrations-Zen. Ich bin fest überzeugt, dass es die Vierte Stufe der
Meditation, Jhana, nach Buddha ist:
"Keine Grenzen, alles loslassen, weit geöffnet ohne Raum und Zeit".
Aber ganz wichtig: korrekte Haltung des Körpers, gerader Rücken und gestreckter
Kopf. Was heißt das? Wir sanieren und heilen uns hauptsächlich durch den Körper
und schon gar nicht durch einen isolierten angestrengten Geist und Verstand.
Dōgen bringt das Gleichnis von einem Ochsen-Karren, wenn der Geist zu
sehr angestrengt wird: Der Ochse steht für den Geist und der Wagen für den
Körper. Wenn das Gefährt stecken geblieben ist, wirst Du sicher denken, dass
man den Ochsen antreiben oder gar schlagen muss. Symbolisch schlägst dann auf
deinen Geist ein: mit Grübeln, großer geistiger Anspannung und Konzentration. Wahrscheinlich
schlägst immer wieder, aber leider vergeblich. Dogen sagt etwas anderes: Wir sollten
den Wagen sprich den Körper direkt flott machen, dann können wir auf unserem
Weg gut weiter fahren. Das ist die Praxis des Körpers, das ist Zazen-Praxis,
das ist die Vierte Vertiefung Buddhas. Denn Körper und Geist sind nicht
getrennt, wie wir im Westen oft fälschlich annehmen. Wenn das ganze Gefährt stehen geblieben ist und weiterfahren soll gehe ganzheitlich über
die korrekte Zazen-Haltung vor.. Der Ochse,
Die beiden Bereiche Körper und Geist arbeiten wechselwirkend heilsam zusammen,
damit der Mensch auf seinem Entwicklungs- und Lebensweg gut vorankommt. Wenn
das harmonische und klare Handeln von Körper und Geist gelingt, kann eine neue ungeahnte
Dynamik, Bewegung und Freude entstehen. Im Westen strapazieren wir heute
unseren Geist und Intellekt wirklich genug oder zuviel. Dann kann die Zazen-Praxis
wirklich Wunder wirken. Das kann ich aus eigener Erfahrung voll bestätigen:
Durch tägliche Zazen-Praxis konnte ich meine schlimmste Berufskrise als
Informatiker lösen.
Dōgen kommt zu dem Schluss,
dass Körper und Geist immer eine wechselwirkende Ganzheit bilden und beim
Handeln nicht getrennt werden dürfen. Sonst bleibt der Wagen deines Lebens eben
stehen. Körper und Geist sind überhaupt nicht von einander getrennt: Grade wer
intellektuell und geistig heute stark gefordert ist, wie ein Informatiker,
sollte nicht weiter auf seinen Geist „einprügeln“. Dann ist die Praxis des
Zazen besonders wohltuend und wirksam. Das habe ich selbst ausprobiert.
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Das verwirkliche Universum, Genjo Koan