Dienstag, 12. März 2019

Koan: Hat auch ein Hund die Buddha-Natur?



Dieses Koan ist eines der berühmtesten und tiefgründigsten des Zen-Buddhismus. Meister Dogen hat sich damals besonders schwer mit dem "Verstehen" getan und schließlich eines der aussagekräftigsten Kapitel im Shobogenzo (Busshô) dazu verfasst. In Japan war er in seiner Zeit mit der Entschlüsselung nicht weiter gekommen, erst nach seiner Zeit in China ist ihm die Bedeutung und der Sinn klar geworden.

Sie wundern sich sicher nicht, dass ich mich mit diesem Koan auch schwer getan habe.

Als ich 2006 einige Wochen mit Nishijima Roshi in seinem kleinen Apartment in Tokyo lebte, habe ich ihn nach dem Koan und der Buddha-Natur gefragt. Seine Antwort:

"Das hängt davon ab, wie der Hund im Moment gerade handelt. Die Buddha-Natur verwirklich sich, wenn der Hund jemandem hilft, friedlich und im Gleichgewicht ist. Die Buddha-Natur verwirklicht sich nicht, wenn er jemandem schadet, nicht friedlich und ohne Balance ist".

--- Peng ---!! So einfach war das für Nishijima Roshi. Seitdem habe ich mich mit diesem Koan viel beschäftigt.

Nun zum obigen Bild. Hatte der Hund in der Hütte auf La Gomera im Augenblick des Fotos die Buddha-Natur oder nicht ?? War er die Buddha-Natur?



Wir haben die Hütte übrigens dann zum Meditieren und Wohnen erworben, sie diente früher hauptsächlich als Stall für Haustiere. Nun ist sie bewohnbar: Wasser aus der Quelle des Dorfes und elektrische Energie von der Sonne.




Und der berühmte Berg Agando von La Gomera: Er meditiert wohl schon seit einigen Millionen Jahren, als sich die Insel aus dem Meer erhoben hatte.

Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.