Jungen Menschen sorgen
sich heute mehr den je um die um eine gesunde Natur für ihre eigene Zukunft. Denn:
wenn die die Bienen durch Gift und Kunstdünger sterben, stirbt die Natur und
stirbt die Buddha-Natur.
Und kann man die wahre Natur
des Menschen von der wahren Natur um uns herum trennen und isolieren? Sicher
nicht! Nach Buddha ist unsere wahre Natur genau die Buddha-Natur: Sie lebt und
entwickelt sich im dynamischen Gleichgewicht des Lebens, das wir nicht
zerstören dürfen. Die Buddha-Natur entsteht gemeinsam in Wechselwirkung, der
Mensch ist also nicht isoliert. Wir benötigen zum Leben eine Natur ohne Gifte und mit einen Geist, der im Gleichgewicht und frei von unkontrollierter Gier ist. Wir brauchen nicht die
Profit-Gier weniger Konzerne und einer verantwortungslosen Landwirtschaft. Gier und Verblendung lassen so die Menschen und die Natur leiden. Dabei verkrüppeln oder töten sie die wahre Natur und unsere Öko-Systeme.
Ich weiß wo von ich rede, denn ich habe 28 Jahre im Umweltschutz gearbeitet.
Was sagt Zen-Meister Dogen dazu?
Im Buddhismus sind Berge und Wasser die großartige
Buddha-Welt, und in dieser Natur hat sich Buddha selbst verwirklicht. Berge und
Wasser sind Teil der belebten und der sogenannten unbelebten Natur und des
Universums. Aber was ist eigentlich unbelebt? Es sind Wirklichkeiten, die wir
mit unseren Sinnen wahrnehmen. Nach dem Buddha-Dharma gehen sie über die
vordergründige Wahrnehmung und äußere Form hinaus und vermitteln die Reinheit
und Schönheit der Buddha-Welt. Heute wie damals suchen die Menschen die wunderbaren
Augenblicke der Naturerlebnisse in den Bergen und auf den Gewässern.
Wenn wir uns in den Bergen aufhalten, uns dort
bewegen, wandern und dort praktizieren, ist dies nach Dôgen, als würden sich
die Blüten öffnen, es ist die Wirklichkeit des Buddha-Dharma. Wir müssen uns
natürlich ganz für den Augenblick in den Bergen öffnen und „klare Augen“ haben,
um die Berge wirklich zu sehen, zu erkennen, zu hören und zu erfahren.
Wenn wir in den Bergen wandern und das angelernte
Wissen vergessen, dass sie unbeweglich, isoliert und statisch sein sollen, können wir
wirklich beobachten, dass die Berge mit unseren
eigenen Schritten und mit unserer eigenen Bewegung wandern. Ich habe
dies selbst mehrfach ausprobiert und war überrascht, dass es stimmt. Versuchen
Sie es doch auch einmal, wenn Sie in den Bergen wandern!
Dabei
kann sich ein intuitives Gefühl der Beweglichkeit, Klarheit und Leichtigkeit bei uns
selbst einstellen, die wir mit einem unerwarteten
Staunen erfahren. Indem wir Berge, Bäume und alles um uns herum in ihren Bewegungen
zu uns selbst als tanzend erleben, scheinen sich auch bei uns alte
Verfestigungen in unserem Herz-Geist zu lösen, und dadurch kommen wir in den
Zustand einer beschwingten Leichtigkeit und Klarheit.
Ich
möchte annehmen, dass Dôgen Ähnliches in den Bergen empfunden hat und uns genau
dies durch seine exakten Beobachtungen mitteilen will.
„Ein ewiger Buddha sagt:
‚Berge sind Berge, Wasser ist Wasser.‘ Diese Worte sagen nicht, dass (die
Begriffe) der ‚Berge‘ die Wirklichkeit der Berge sind. Sie sagen, dass Berge
(genau wirkliche) Berge sind.“
Nishijima Roshi
unterstreicht: „Diese Worte sagen nicht, dass die wirklichen Berge dasselbe wie
die Worte der Berge sind, aber die wirklichen Berge sind genau die wirklichen
Berge. Begriffe, Abbildungen und Wirklichkeit sind nicht das selbe.“
Dôgen rät uns dringend,
die Berge in der Praxis zu erfahren.
Dies können wir nur in den Bergen selbst, wenn wir dort handeln und uns nicht
von ihnen abgrenzen:
„Solche Berge und Wasser erzeugen auf natürliche Art Erleuchtete
und erzeugen weise Menschen.“