In der Frühjahrs-Sesshin
haben wir uns mit dem Erwachen und der Zazen-Meditation beschäftig, die mein
Lehrer Nishijima Roshi die erste
Erleuchtung nennt. Dieses Erwachen und diese Erleuchtung können wir jeden
Tag praktizieren, wenn wir richtig meditieren.
Dann lassen wir "Körper
und Geist" fallen, wie ein alter Zen-Meister sagte, und finden tiefe Ruhe
und stabiles Gleichgewicht. Dann sind wir nicht an rotierende Gedanken und
Gefühle gefesselt, sondern lassen sie wegfallen. Die Bilder des großen
Zen-Meiters Kodo Sawaki zeigen das in aller Klarheit. So wird das Hemmnis der
Hektik und Angst des modernen Lebens
außer Kraft gesetzt. Dann schaffen wir Energien, um aktiv zu leben und keine
Trägheit in unserem Leben aufkommen zu lassen.
Eines der Sieben Faktoren
der Erleuchtung ist die Genauigkeit gerade im Alltag, besonders mit anderen
Menschen im sozialen Kontakt. Wir wissen aus der Gehirnforschung, das kurze gute Kontakte
mit anderen Menschen eine hohe Bedeutung für unser Leben haben und soziale
Freude bewirken. Das ist das gemeinsame Entstehen der Freude in
Wechsel-Wirkung, die Buddha so außerordentlich wichtig einschätzt. Also genau
hinsehen, genau einfühlen und möglichst genau verstehen, was der andere sagt und
meint.
Die genaue Beobachtung und
Erfahrung der Natur lässt uns den trennenden Dualismus von isolierten Objekten
und oberflächlichem Multi-Tasking überwinden. Denn die Natur ist das größte
Wunder. Und wir müssen sie nachhaltig bewahren und schützen. Das hat die junge
Generation der Schülerinnen und Schüler klar erkannt und sie demonstrieren zu
recht dafür.
Und bitte: Wir Ältere müssen
aktiv gegen die Verödung und Verarmung der Natur angehen, und auch in den
Kampf-Modus einsteigen, wenn es nötig ist. In der Ecke sitzen und empört sein,
reicht nicht.
Ich staune immer wieder
gerade über die ganz kleinen Lebewesen, wie sie es schaffen, in der Natur zu
leben und zu handeln. Oder beobachten Sie unsere Vögel: Wie bewältigen sie das
Wunder, allein und im Verbund fliegen zu können? So gab es manche Aussagen der
alten Meister in China, dass ein arroganter Schüler sich an den Schwalben
orientieren solle, bevor er schlaue Sprüche absondert und im Intellekt-Modus
hängen bleibt. Recht hatten sie! Und unser Schwalben brauchen im Ökosystem Insekten
und kein flächendeckendes Gift in einer jämmerlich verarmten Natur. Und wir brauchen unsere Bienen.
Die Leerheit von Gier schafft die Fülle in unserem Leben.
Die Leerheit von Gier schafft die Fülle in unserem Leben.
Hier nun der link zum Video
der Sesshin, Frühling in der Blockhütte: Anklicken