Nishijima Roshi, bitte anklicken
Keine Frage: Wir stehen am
Beginn einer umfassenden Krise. Aber Buddha lehrte aus eigener existentiellen
Erfahrung: Auch eine schwere Krise geht vorbei.
Der Buddhismus ist in
Krisen entstanden und hat sich in sehr schweren Zeiten bewährt, in Indien, China,
Japan und jetzt bei uns im Westen. In Japan tobte 130 Jahre lang ein grausamer
Bürgerkrieg und der Zen entwickelte und bewährte sich gerade dabei. Nicht zuletzt deswegen bin
ich am Zen dran geblieben.
Mein Lehrer erlebte die
schwere Zeit des zweiten Weltkriege in Japan und ist dran geblieben. Nicht
zuletzt deswegen hatte ich großes Vertrauen zu ihm. Auf diese Lehre und
Praxis kann man sich seit 2500 Jahren
verlassen. Das sind also keine Glasperlenspiele, ob es überhaupt eine
Wirklichkeit gibt und derartige intellektueller Spielchen: Im Gegenteil, Handeln hier und jetzt, mit
der Kraft unserer klaren Mitte.
Ich selbst habe als junger Informatiker eine harte Krise mit bösen Versagens-Ängsten im Beruf erlebt. Dann habe ich die
Zazen-Meditation gefunden, erlernt und morgens und abends praktiziert. Ich konnte dann wieder ruhig
schlafen, der Angstdruck löste sich auf und mein damaliges Können kam zurück.
Denn Angst macht dumm, wie die Gehirnforscher wissen. Und das kann man in Krisen
am wenigsten gebrauchen. In der IT begann dann für mich zusammen mit einem
großartigen neuen Team die wohl kreativste und auch erfolgreichste Berufszeit.
Wir beschritten in der Pionierzeit der IT neue Wege für die sinnvolle Nutzung. Das hat tiefe nachhaltige Freude
gemacht! Deshalb bin ich dran geblieben.
Und nach dem zweiten Weltkrieg erlebte ich als Kind die Überwindung der ganz schweren Krise.
Aber jede Krise entsteht, hat ihre
Zeit und kommt zur Ruhe. So wird es auch mit dieser Krise gehen. Sie geht zu Ende, wenn der neue wirksamer Impfstoff produziert und eingesetzt wird. Dann wird sich auch die Wirtschaft erholen. Gerade in solchen Schwierigkeiten ist die
zentrale Lehre Buddhas: Aktiv, verantwortungsvoll und klar mit anderen handeln, jetzt im Augenblick.
Unser Leiden kann zur
Ruhe kommen, auch Jammer und Verzweiflung. Und der bewährte Buddha-Weg ist der
Achtfache Pfad, also Klarheit, Handeln, Entscheidungskraft, Ausdauer,
Achtsamkeit und Meditation.
Krisen sollte man nutzen,
um sich vom Ballast des Lebens zu befreien, sich auf das wirkliche Wichtige im
Leben zu besinnen und kreative neue Wege für die eigene Entwicklung zu finden
und zu gehen. Buddhismus ist eine positive Lebens-Philosophie, um Leiden zu
überwinden und nicht um darin hängen zu bleiben. Packen wir es an, lasst die Energie fließen!