Wer im Flow ist und sich ganz einer Aufgabe widmet, befreit sich von Sorgen, Plagen und Stress. Das hat die moderne Gehirnforschung durch neue Analyse-Verfahren der Arbeit unseres Gehirns einwandfrei nachgewiesen. Dann wird das sogenannte Vorder-Hirn deaktiviert und in seiner Aktivität deutlich gebremst. Im Vorder-Hirn laufen die Ich-bezogenen Funktionen von Gefühlen, Willen und Vernunft ab, sie sind dort klar lokalisiert. Sie können positiv aber aber auch lähmend und negativ sein. Umgekehrt wird beim Flow das im hinteren Kopf lokalisierte Seh-Zentrum stark aktiviert und beim konkreten Handeln hochgefahren, hier und jetzt. Zusätzlich sind dabei natürlich die Steuerungen von Muskeln und Faszien in natürlicher Funktion. Dann sind wir "eins" mit unserer Aufgabe in unserem Handeln und gleichzeitig ungewöhnlich genau im Detail. Was ist die Wirkung auf uns? Wir sind glücklich und befreit von Kummer, Jammer, Gram und Verzweiflung, wie Buddha es ausdrückt. Unser Leiden kommt damit zur Ruhe.
Ist das
nicht erstaunlich? Es ist die große bewährte Buddha-Weisheit, die durch die
moderne Wissenschaft voll bestätigt wird. Wir wissen im Zen vom Handeln:
Grübeln, Selbstvorwürfe oder Ich-Stolz nützen nichts und machen das Leiden nur
noch schlimmer. Viel besser ist es, sich dem sinnvollen Tun und Handeln ganz
und direkt hinzugeben und sich der konkreten Aufgabe ganz zu widmen: Ohne dass ein Haar dazwischen passt, wie wir im Zen sagen. Also ganz im Hier und Jetzt.
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Wir
handeln besonders sinnvoll, wenn wir an einer guten Aufgabe arbeiten, die auch
anderen nützt. Also dem Bodhisattva-Handeln. Dann erleben wir besonders Freude
und Leichtigkeit. Sorgen und Grübeln kommen dann in den Hintergrund, sie verlieren
an Wichtigkeit und erzeugen keine lähmenden Blockaden. Wir erfahren dann neue wahre
tiefe Freude am Leben. Und das können wir in der jetzigen Corona-Krise und danach
wirklich sehr gut bebrauchen. Das unfruchtbare Jammer-Ich oder das gespreizte Ego-Ich
kommen so zur Ruhe und stören uns nicht mehr. Sie verschwinden aus unserem
Geist. Wir ´beamen´ sie einfach weg und lösen sie auf!
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„Gleich wie, ihr Mönche, ein
geschickter Drechsler Meister oder Geselle erkennt: ‚ich arbeite lang am Holz‘, wenn
er lang am Holz arbeitet. Und er kennt: ‚ich arbeite kurz am Holz‘, wenn er kurz am Holz arbeitet“[i]
Das Handeln steht dabei im Vordergrund, der
Geist und die Beobachtung laufen gewissermaßen mit; dadurch wird das Handeln
bewusster. Das Ego ist zur Ruhe gekommen und stört nicht mehr. Handeln und Geist
sind in guter Wechselwirkung und nicht voneinander zu trennen. Flow und
Achtsamkeit sind eine Ganzheit, die Lebensfreude in uns erzeugt. Ich erlebe einen solchen Flow besonders bei der Zen-Praxis der Bambusflöte und beim Bogenschießen.
Ich bin
sicher, dass ihr so etwas schon selbst erlebt habt. Also: mit ganzem Herzen
etwa Sinnvolles tun und nicht die tägliche Meditation vergessen.