Freitag, 29. Januar 2021

Bogenschießen in der Corona-Krise. Eine Zen-Praxis für dich?

Kurt Österle: ZEN im Weg des Bogenschießens


Der bekannte Zen-Meister und Lehrer des Bogenschießens spricht aus seiner tiefen eigenen Erfahrung, dass wir so die Kraft, aus der wir leben, entwickeln und zur Blüte bringen. Ist Bogenschießen eine wahre Kraftquelle? Ja, sie ist. Wie ereignet sich Zen-Bogenschießen? Es schießt! Unser Stress, Grübeln, unsere Sorgen und unser Pessimismus kommen zur Ruhe und verschwinden. Nichts als schießen. Dass macht frei. Und auch dieses Jahr kommt der Frühling.

Zen-Handeln gibt Ruhe, Gleichgewicht, neue Spiritualität und die klare Kraft des Augenblicks. Eine wunderbare Kraft, die beim ruhigen Ausziehen gesammelt, gespeichert, fort gelassen wird und dich dann auf dem Punkt entspannt. Dann steht dein Körper ruhig da, bevor Bewegung neu zu dir kommt. Das ist der Zen-Augenblick in reiner Form mit seiner ruhigen Power. Dann kann unerwartet Erleuchtung und Erwachen entstehen. Das kleine quälende Ich löst sich auf. "Es hat geschossen!" Wie Herrigel in seinem berühmten Buch "Zen in der Kunst des Bogenschießens" sagt. Das war nämlich sein ganz neues Erleben, damals in Japan. Das war mehr als sein bisheriger Beruf des Denkens und der Philosophie: Klares einfaches Leben mit tiefer Freude. Und das Denken löst sich heraus aus unnötiger Intellektualität und wird lebendiger: Nichts als schießen!

 Im Buch vom Meister Österle heißt es:

" Zen-Meditation trifft Bogenschießen. Zielsicher das eigene Selbst erfahren. Das Geheimnis der Lebenskunst besteht nicht darin, besser zu treffen - sprich etwas zu erreichen - sondern leichter loszulassen"

Dieses ausgezeichnete und informative Buch möchte ich ausdrücklich empfehlen.

Daher mein Tipp: Nutzt die Zeit der jetzigen Pandemie, um Bogenschießen vorzubereiten und anzufangen. Das gibt einen neuen Schub in deinem Leben. Jetzt, im Lock Down, kann man sich sehr gut vorbereiten: ein Buch wie dieses zu besorgen oder im Internet spannende Videos zum Bogenschießen zu finden. Zu Hause kann man schon gute Übungen anfangen, für Muskeln, Faszien Gleichgewicht und Lebensfreude.

Was ist das Besondere bei Meister KyuSei, den ich gut kenne und bei dem ich selbst mit dem Bogenschießen begonnen habe? Er hat einen Zen-Weg für uns im Westen entwickelt, der mit dem gebräuchlichen West-Bogen direkt und ohne Umwege erlernt werden kann. Dieser Weg ist besonders wirkungsvoll in Wechselwirkung mit dem Zen-Buddhismus. Denn Zen ist schnörkelloses direktes Handeln und unabhängig von Ideologien, Dogmen, Vorurteilen und Glaubens-Festlegungen. Zen wirkt direkt mit dem ganzen Menschen zusammen.

Das Geheimnis des guten Lebens findest Du nicht zuletzt in deinem Körper und nicht einseitig über Intelligenz. Denn hast Du schon einmal beobachtet, dass besonders intelligente Menschen die glücklichsten und beliebtesten in unserer Gesellschaft sind. Ich nicht.

Nach meiner festen Überzeugung trainiert das Bogenschießen in besonderer Weise unser Faszien-System. Dieses wird in der modernen Zivilisation viel zu sehr vernachlässigt und zwar besonders beim Sitzen am Computer und Smartphone. Im Spitzensport ist das Training der Faszien übrigens fester Bestandteil für die bestmögliche Performance. 

Dicke Muskeln sind zu wenig für Spitzenleistungen. Die Faszien sind von zentraler Bedeutung für unseren ganzen Körper und das gute Leben. Sie gliedern sich in ein elastisches federndes Gesamt-System, die Lymphe und das größten internen Informations-System des Menschen. Die Faszien wurden im Westen viel zu lange vernachlässigt und sind äußerst wichtig für alle Lebensprozesse!

Beim Bogenschießen wirst du Augenblicke tiefer innerer Freude erleben. Das kann ich aus eigener gesicherter Erfahrung sagen. Und wenn die Restriktionen der Pandemie vorbei sind, macht es besondere Freude, in einer Gruppe und in guter Luft gemeinsam zu schießen.

Auf gehts!

Link: Zen und Bogen

Link zur Kritik an der westlichen Philosophie