Montag, 29. März 2021

Buddha sagt dir: Nicht grübeln sondern machen


Die Meditation hat im Buddhismus  eine große Bedeutung auf dem Weg der Befreiung von Leiden und Plagen. Dies wurde auch durch die heutige Gehirnforschung wissenschaftlich bestätigt. In bestimmten Stufen der Vertiefung können wir zunächst geistige Bereiche des Mitgefühls und glücklicher Gefühle durchlaufen. Schließlich gelangen wir in die Erfahrung der Weite von Raum, Bewusstsein, frei von störenden Dingen und Wahrnehmungen und ohne äußere und innere Verzerrungen. [1] Das hört sich komplizierter an, als es in der Praxis ist. Ich verstehe diese Meditation beispielsweise als Zazen im Zen-Buddhismus: Nichts als Sitzen. Und gerade nicht Grübeln und kein Denken in Teufels-Kreisen.

Wie ist die Wirkung? Mein Lehrer Nishijima Roshi sprach vom Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems, das ansonsten dem bewussten Willen kaum zugänglich ist. Und Glückgefühle entstehen auch durch die Ausschüttung vom Glückshormon Dopamin in Gehirn, das gleichzeitig die geistige Klarheit signifikant verbessert. Er bezeichnete Zazen daher als Handeln und erste Erleuchtung. Im Alltag verbessern wir danach deutlich unser Handlungs-Potential.

Kennt Ihr das Gleichnis vom giftigen Pfeil? Buddha sagte:" Ein Mann wurde von einem vergifteten Pfeil getroffen. Seine Freunde und Bekannte rufen ihm einen heilkundigen Arzt. Er weigert sich aber, sich den Pfeil herausziehen zu lassen, solange er nicht vorher Antwort auf wichtige Fragen erhält: Wer hat den Pfeil abgeschossen? Wie ist seine Hautfarbe? Welcher Kaste gehört er an? Woher stammt er? Wie ist der Pfeil beschaffen? ...Dieser Mann hätte keine Gelegenheit, die Antwort zu erhalten. Er stürbe zuvor."[2]

Sind das nicht ähnliche Fragen, die wir häufig in der Corona-Krise hören anstatt selbst zu handeln? Und kennt ihr das nicht von lamentierenden Gesprächen im Freundeskreis? Werden dadurch Glücks-Hormone ausgeschüttet und verbessert sich unser Potential zu handeln. Wohl kaum! Nichts gegen klares Denken. Aber es geht häufig um einfaches direktes Handeln, um Gefahren zu vermeiden und Gutes zu bewirken. Wie Nishijima Roshi sagte: "Actions are carved in the universe!" Handeln ist in das Universum eingraviert.

Weiterlesen: Handeln


[1] Vgl.: Gäng, Peter: Buddhismus, S. 97 ff.

[2] Zitiert nach Gäng, Peter, Buddhismus, S. 121