Der Buddhismus ist eine Lehre der Praxis und des wirklichen Lebens, bei der Handeln, geistiges Klärung und eigenes Erfahren von zentraler Bedeutung sind. Den das ist heilsames gemeinsames Entstehen in Wechselwirkung. Ohne Übertreibungen und Extreme das kräftig Heilsame der Mitte. Auf keinen Fall ist damit gekünsteltes und starr an Formen und Vorschriften gebundenes zeremonielles Handeln gemeint, denn es geht um den Alltag des Hier und Jetzt. Dieses Handeln vollzieht sich in der Mitte des Gleichgewichts und ist damit als Tun und Handeln der Buddhas und großen Meister zu verstehen. Die Praxis des Zazen oder die erste Erleuchtung, die „den Körper und (denkenden) Geist fallen lässt“, ist ein wesentlicher Bereich solchen Handelns und darf keinesfalls als statisch verstanden werden. In der Praxis des Zazen befreien wir uns von einengenden und störenden Gedanken, von Zwängen, Ängsten und vor allem von der Gier nach Ruhm und Profit. In diesem Handeln werden der Geist und das Bewusstsein von egoistischen Zwängen befreit, die das Handeln einseitig aus dem Gleichgewicht bringen und uns ins Unglück rennen lassen.
Das
reine, wahre Handeln der Buddhas und erwachten Menschen ist nach Dôgen frei von
Berechnungen und Tricks. Durch das Handeln selbst eröffnet sich der Zugang zur
wunderbaren Wirklichkeit, und diese schenkt den Menschen heitere Gelassenheit,
aber auch schnelle und ausdauernde Tatkraft. Wie bekannt, entscheidet sich
Wolfgang von Goethe am Beginn des Faust
für die Aussage: „Am Anfang war die Tat“, und verwirft den Satz: „Am Anfang war
das Wort“.
Dōgen
zitiert eine bekannte Stelle aus dem Lotos-Sūtra,
wo Buddha sagt:
„Die Lebensspanne, die ich durch meine ursprüngliche Praxis
des Bodhisattva-Weges verwirklicht habe, ist auch jetzt noch nicht beendet.“
Er
will damit sagen, dass sein Handeln als Bodhisattva und Buddha immer weiter
geht, dass es nichts Bestimmtes zu erreichen gibt und dass das Tun und Handeln
selbst das Wesentliche ist
Sein
Schüler Meister Gensa äußerte sich dazu:
„Die
Flamme lehrt den Dharma für die Buddhas der drei Zeiten, und die Buddhas der
drei Zeiten stehen auf dem Grund und hören den Dharma.“
Meister Gensa sagt, dass die Flamme den Dharma für die Buddhas verkündet, dass die Buddhas auf der Erde stehen und den Dharma hören. Das heißt, die Buddhas hören achtungsvoll zu und tun dies ohne Ablenkung und Eigennutz. Die Aussagen der beiden oben genannten Meister, Seppō und Gensa, dass die Buddhas in der Flamme sind, dass die Flamme den Dharma verkündet und die Buddhas zuhören, sind in der Tat nicht leicht zu verstehen. Sie entwickeln jedoch, je mehr man sich mit ihnen beschäftigt, eine erhebliche Tiefenschärfe und spirituelle, poetische Kraft. Die Flammen sind zweifellos auch Symbol der Reinheit und der Wärme.
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