Achtsamkeit ist heute in aller Munde. Daher lohnt es sich, die authentischen Aussagen Buddhas zu befragen. Im Sutta "Grundlagen der Achtsamkeit" fasst er in erstaunlich kurzer Form ganz Fundamentales zusammen:
„Ein Körper
ist da, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig. Soweit es eben dem Wissen dient,
soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er und haftet an nichts in der
Welt.“[i]
Achtsamkeit ist die genaue unverstellte Selbstbeobachtung von Körper, Gefühlen, Geist und geistigen
Gegebenheiten, also den Dingen und Phänomenen. Achtsamkeit ist wie ein Kompass zur eigenen Befreiung, denn die
allgemeinen buddhistischen Wahrheiten sind Hilfen
und ersetzen nicht den eigenen Weg der Befreiung. Das gilt für alles Gesagte und Geschriebene, also gerade wenn die Lehren von anderen übermittelt.
werden. Wer nicht versucht, sich selbst unverzerrt genau zu beobachtet, kann
seine eigene Befreiung nicht erkennen und schon gar nicht steuern. Achtsamkeit
erfordert daher auch Mut, die eigener Baustellen und Unwahrheiten möglichst
genau zu sehen. Und jeder hat ja solche eigenen Baustellen. Denn:
Reden ist
Silber, Handeln ist Gold!
Beim Wissen geht es darum, wie wir Erleuchtung erlangen und unser
eigenes individuelles Leiden überwinden und nicht um intellektuelles Wissen
und auswendig Gelerntes.
Außerdem heißt es, dass alles der Achtsamkeit selbst dienen soll, indem
wir uns klar machen, dass „ein Körper da
ist“, wir also eine möglichst unverzerrte und direkte Verbindung zur
Wirklichkeit des Körpers haben. Das gilt, ob wir diese Wirklichkeit nun absolut
vollständig erfassen können, was ich persönlich nicht für möglich halte, oder
nicht. Aber wir können so das Wissen der Wirklichkeit zur eigenen Befreiung und
Weiterentwicklung verlässlich aufbauen und vervollständigen. Dabei
hilft uns der Buddhismus.
Der zentrale Satz im Zitat lautet
„Unabhängig lebt er und haftet an
nichts in der Welt.“
Damit ist unsere Entwicklung
präzise charakterisiert: Wie nämlich jeder Mensch die Abhängigkeiten, und Fixierungen, das Übelwollen, Suchtverhalten, die Gier, den Hass und Neid erkennt und überwindet. Er kommt damit auf den Mittleren Weg zur Befreiung und zu einem
zufriedenen Leben, in dem er seine nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten erkennt
und seine Potenziale entwickelt. Das beweist auch die moderne Gehirnforschung und Neuro-Wissenschaft.
Also: ohne Achtsamkeit und Selbst-Beobachtung keine Lebensfreude und
Entwicklung.