Buddha handelte im alten
Indien geradezu revolutionär: Für ihn war es selbstverständlich, dass Frauen genau
die gleichen Potentiale und Fähigkeiten haben, um die spirituelle volle menschliche Umwandlung also die Transformation der gesamten Persönlichkeit zu verwirklichen
wie Männer. Frauen und Männer haben das selbe Potential zur Erleuchtung.
Ich bin manchmal verwundert,
dass es nicht in allen buddhistischen Gruppen selbstverständlich ist, dass
Frauen alle Aufgaben und Funktionen übernehmen können, sondern spirituell
benachteiligt werden. Es soll sogar buddhistische Gruppen geben, in denen
Führungsfunktionen den Männern vorbehalten sind. Oder schlimmer noch, dass die Frauen durch sexuelle Dienste der Erleuchtung der Männer gerecht werden
sollen. Sie würden das nur nicht erkennen, weil sie nicht erleuchtet seien.
Der bekannte buddhistische
Wissenschaftler D. J. Kalupahana
sagt: "In der Tat, Buddhismus war die erste
religiöse Tradition, die die Fähigkeiten der Frau anerkannte, den höchsten spirituellen Zustand zu erlangen
wie Männer"[1]. Buddha
hat sich selbst einbezogen, wie auch jeder, der es ihm gleich tat. Durch eigenartige
interessenbezogene Legenden und Organisationsformen versuchten manche religiöse
männliche Eliten, diese Tatsachen zu verwischen und sogar ins Gegenteil zu
verkehren. Buddhas damalige Sangha stand allen Frauen selbstverständlich und
gleichberechtigt offen. Und jeder Mann und jede Frau können in diesem Leben Erleuchtung
erlangen. Übrigens unterstreicht Zen-Meister Dogen Buddhas Klarstellung zur Spiritualität der Frau mit der für ihn typischen Deutlichkeit!
Buddha war auch strikt gegen
das unethische Kastenwesen der
damaligen Gesellschaft. Aus jeder Kaste konnten Männer und Frauen völlig gleichberechtigt in seine
Sangha eintreten. Die damalige Religion hatte demgegenüber durchsetzen können, dass die
Einteilung in die Kasten göttliche
absolute Wahrheit sei und durch die absoluten wahren heiligen Schriften der
Veden und Upanishaden gesichert werde. Diese Wahrheiten seien ewig,
unveränderlich und dürften niemals angetastet werden. Durch die Behauptung dieser absoluten Göttlichkeit wurde die schreiende soziale und politische Ungerechtigkeit verborgen.
Das alles wischte Buddha selbstverständlich beiseite.
Die großen Veränderungen in
der damaligen Gesellschaft durch Buddha konnten sich u. a. durch diese beide
fundamentalen Neuerungen durchsetzen.